Inhalt: Was die Flchtlingskrise theologisch bedeutet - und welchen Beitrag die Katholiken zur Integration leisten k"nnen. Der Ambo aus einem Ruder und einem Steuerrad, der Altar aus dem Rumpf eines Flchtlingsbootes - als Papst Franziskus 2013 Lampedusa besuchte, gab er mit allen ihm zur Verfgung stehenden Gesten und Symbolen zu verstehen, wie wichtig ihm die Solidarit"t mit den Flchtlingen und Habenichtsen unserer Welt ist. Seine Botschaft lautet: Verschlieát nicht die Augen und die Herzen vor dem Elend der Tausenden, die bers Mittelmeer nach Europa kommen, sondern helft ihnen! Gemeinsam mit vielen anderen engagieren sich Christinnen und Christen fr die Flchtlinge. Dabei ist eine "Willkommenskultur" entstanden, die die Deutschen sich wohl selbst nicht zugetraut h"tten. Michael Gmelch, Marineseelsorger und Pastoraltheologe, verschafft mit seinem Buch diesem vielf"ltigen Engagement eine theologische Grundlage und st"rkt allen den Rcken, die fr die Debatte um die Flchtlinge Argumente brauchen. Auáerdem bietet er eine Vision fr den Beitrag, den die Pfarreien bei der Integration leisten k"nnen. Nachdem Flchtlinge an vielen Orten mit offenen Armen aufgenommen wurden, besteht die Herausforderung darin, langfristige L"sungen zu schaffen. Die Pfarrgemeinden k"nnten dabei zu Laboratorien werden, hofft Gmelch, in denen erprobt wird, auf welche Weise Integration, verstanden als interreligi"ses und interkulturelles Miteinander, m"glich ist. Er erinnert dazu an ein Vatikan-Dokument, das bereits 2004 erschienen ist. Die Migranten b"ten den Gemeinden die M"glichkeit, heiát es darin, die eigene "Katholizit"t zu berprfen, die nicht nur darin besteht, verschiedene Volksgruppen aufzunehmen, sondern vor allem darin, unter diesen ethnischen Gruppen eine Gemeinschaft herzustellen." Damit steht die ganze Gesellschaft vor einer epochalen Herausforderung. Um sie zu bestehen, ist es wichtig, einen Ausgleich zwischen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zu schaffen. Niemandem helfe es, so Gmelch, wenn sich Einzelne oder die Gesellschaft berfordere. Diese Gerechtigkeit zu fordern, L"sungen zu entwickeln und dazu das Gespr"ch mit allen Beteiligten - also auch mit den Flchtlingen - zu f"rdern, sieht er auch als Aufgabe der Kirche. Der willkommene Nebeneffekt der Flchtlingskrise besteht in Gmelchs Augen in der Chance, dass sich die katholische Kirche in Deutschland dadurch aus ihrer Selbstbezogenheit befreit und wieder st"rker in die Gesellschaft hineinwirkt. Dazu sei allerdings auch die Bereitschaft n"tig, ehrenamtliches Engagement zuzulassen und zu f"rdern, ohne nach Taufschein und Gottesdienstbesuch zu fragen. Die "ffentliche Diskussion zeigt, dass l"ngst nicht alle Menschen - auch nicht alle, die sich als Christen bezeichnen - bereit sind, Flchtlinge aufzunehmen. Deshalb macht Gmelch unmissverst"ndlich deutlich, dass Gastfreundschaft und die Sorge fr den Fremden zum christlichen Selbstverst"ndnis geh"ren. Denn im Fremden begegnet uns Gott. Darum k"nne sich kein Christ der Sorge fr die Flchtlinge entziehen. Michael Gmelch untermauert seine sberlegungen durch eigene Erfahrungen. Als Seelsorger begleitete er einen Marineeinsatz zur Rettung von Flchtlingen im Mittelmeer. Auáerdem besuchte er Lampedusa, um sich ein Bild von der Situation der Einheimischen und der Flchtlinge dort zu machen. Sein Buch beschreibt, auf welche Weise sich die Katholiken in Deutschland der Herausforderung stellen k"nnen, Hunderttausende Flchtlinge zu integrieren. Damit bietet Gmelch eine zukunftsweisende Perspektive nicht zuletzt fr die Pfarreien und leistet einen wichtigen Beitrag zur Debatte um die Flchtlingskrise. Schlagworte:Asylothek Systematik: Gesellschaft & Soziales Umfang: 189 S. Standort: Gesellschaft & Soziales / Asylothek ISBN: 978-3-429-03933-2
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