Inhalt: Zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls hielten Ost-West-Geschichten umfänglich Einzug in die Jugendliteratur. Das fremde, ferne sozialistische Leben ostdeutscher Jugend wurde in der Regel durchs Mauerloch von West nach Ost aufklärerisch beschreibend beäugt. Fünf weitere Jahre später findet man nun endlich unverwechselbare Texte junger, damaliger ZeitzeugInnen. In "Jenseits der blauen Grenze" erzählt Dorit Linke, Leistungssportlerin und Rettungsschwimmerin, von Hanna und Andreas, denen der Zugang zu Abitur und Studium im Rostock der ausgehenden 80er Jahre verwehrt wird. Andreas beschließt über die Ostsee in den Westen zu schwimmen. Hanna, die bessere Schwimmerin, kann ihn nicht allein ziehen lassen. Ihr bisheriges Leben wird in Rückblicken erzählt und kommt mit dem Charme eines Nebenschauplatzes wie selbstverständlich und vollkommen ohne Pathos daher, rhythmisch geschickt verzahnt mit den Ereignissen der Flucht. Von Warnemünde nach Fehmarn sind es 50 km, mindestens 25 Stunden schwimmen auf offener See. 5000 DDR-Bürger versuchten, über diesen Fluchtweg in den Westen zu gelangen. Zwei Drittel der Flüchtenden waren zwischen 14 und 21 Jahre alt. Das scheint nicht verwunderlich, denn die Geschichte erzählt von jugendlicher Waghalsigkeit, Zuversicht, Mut und der Überzeugung, dass das Leben hier und jetzt sofort in die eigene Hand genommen werden muss. Dabei wird mit offenen Augen geheult und bis über die Erschöpfung hinaus gekämpft. Die Sache ist also weit mehr als abenteuerlich. In einer Gradwanderung zwischen Authentizität und literarischem Können weiß dieses Debüt seine LeserInnen rundum zu faszinieren. Schlagworte:history Systematik: J Umfang: 303 S. Standort: J Linke ISBN: 978-3-7348-5602-0
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