Inhalt: Faschismus als Sammelbezeichnung für totalitäre Bewegungen. In fünf, noch immer aktuellen Aufsätzen, verfasst von 1995 bis 2012, denen Roberto Saviano ein beachtenswertes Vorwort voranstellt, setzt sich Umberto Eco (1932-2016) mit dem Faschismus auseinander, den er nicht als historische Besonderheit sieht, sondern als stets lauerndes Phänomen. In seinem Beitrag "Der ewige Faschismus" legt er dessen Merkmale - u.a. "Kult der Überlieferung", Mythen, Traditionalismus, Angst vor Andersartigkeit, Verachtung des demokratischen Prinzips - prägnant dar und fordert zudem zur Wachsamkeit auf, denn faschistisches Gedankengut kommt "in den unschuldigsten Gewändern" daher und setzt sich dort fest, wo man es oft nicht vermutet. Auch mahnt er im Essay "Die Migration des 3. Jahrtausends" an, statt der Errichtung von Mauern und Zäunen an Europas Außengrenzen realisierbare Überlegungen anzustellen, wie der Kontinent multikulturell und multiethnisch neu gestaltet werden könnte. In allen Beiträgen verweist der Autor auf die unverzichtbare Rolle der Erziehung - zum einen zu Toleranz und Akzeptanz anderer Mentalitäten, Traditionen und Lebensweisen, zum anderen jedoch auch zum Erkennen von Grenzlinien gegen Vorstellungen und Verhaltensweisen, die inakzeptabel sind und es auch bleiben müssen. - Ein wichtiges, lesenswertes Buch!
aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber Systematik: Gesellschaft & Soziales Umfang: 76 Seiten Standort: Gesellschaft & Soziales ISBN: 978-3-446-26576-9
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