Inhalt: Die Autorin ist in Marokko geboren und in Katalonien aufgewachsen. Sie erzählt in diesem Familienroman die Geschichte von Mimoun, dem Vater und letzten Patriarchen und dessen Tochter, der Ich-Erzählerin, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Patriarchen vom Thron zu stoßen und ein selbst bestimmtes Leben zu führen. Der Roman setzt ein mit der Geburt von Mimoun, des lang ersehnten ersten Sohns einer marokkanischen Landfamilie. Einschneidende Ereignisse bestimmen den Lebensweg des Jungen. Er wächst inmitten von Frauen auf, der Vater schlägt ihn häufig und er wird vom Onkel sexuell missbraucht. Erste sexuelle Erfahrungen macht er mit der Nachbarin, einer Cousine. Er teilt die Frauen in zwei Kategorien ein: die Tugendhaften und die Huren. Seine zukünftige Frau soll tugendhaft sein. Er ist davon überzeugt, dass er sie zähmen wird können. Gleichzeitig gelten für die Männer andere Regeln: sie dürfen die Frauen benutzen. Mimoun wandert nach Spanien aus, um Geld zu verdienen. Er wird ein kleiner Bauunternehmer und holt die Familie nach. Und in dieser neuen Umgebung wächst die Ich-Erzählerin auf. Für die eigensinnige und aufmüpfige junge Frau führt kein Weg zurück in die Welt des archaisch-dörflichen Patriarchats. Die Autorin erzählt überzeugend und sinnlich vom Zusammenprall der beiden Kulturen. Am Schluss stellt sich heraus, dass die Tochter die Stärkere ist und dass ihr die Zukunft gehört. Ein wichtiges Buch, das gerade zur richtigen Zeit erschienen ist, auch im Hinblick auf die Umwälzungen im Norden Afrikas, die auch mit dem Ende des Patriarchats zu tun haben.
Aus dem Katalan. von Isabel Müller Systematik: SL Umfang: 345 S. Standort: SL Hach ISBN: 978-3-8031-3235-2
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